Aufs richtige Pferd gesetzt

Voltigieren ist „Turnen auf dem Pferd“.  So könnte man diesen Sport einem Außenstehenden ganz einfach beschreiben. Aber richtig zufrieden wäre Maria mit dieser Kurzerklärung nicht. Die 30-jährige Trainerin des Pferdesportvereins Neuburg mag es da schon etwas genauer. „Es geht beim Voltigieren um Ausdauer, Kraft, Gleichgewicht, Eleganz, Ausdruck, Flexibilität, Mut, Teamgeist, Spannung, Kreativität und vieles mehr. Und das alles immer in enger Verbindung mit einem Pferd“, sagt sie. Dies ist geradezu physisch zu spüren, wenn Maria das galoppierende Pferd an der Longe durch den Zirkel der Reitbahn führt und junge Sportlerinnen darauf mit großer Eleganz ihre Akrobatik vortragen. 

Maria mag den ganzheitlichen Blick auf alles, was sie tut. Wie beim Voltigieren. „Einseitiges Spezialistentum ist nicht so mein Fall“, bekennt die Ingenieurin für Elektro- und Informationstechnik und Requirement-Engineering. Bei EDAG Electronics in Ingolstadt kümmert sie sich mit ihrem 16-köpfigen Team um das Anforderungsmanagement und die Entwicklung der EDAG EE-Produkte die z.B. in der Vorserienentwicklung von Kombi-Instrumenten eingesetzt werden. „Ich mag den direkten Austausch mit den Kunden. Mein Aufgabenspektrum reicht von der Angebotserstellung, der Begleitung der Produktion über diverse Support-Themen bis hin zum Marketing. Ich mache alles davon richtig gerne.“ 

Lieber etwas anspruchsvoller

Dass Maria als Universalistin in der Automotive-Entwicklung ihre Bestimmung finden sollte, war nicht immer klar. „Bei Autos interessierte mich früher nur, dass sie fuhren und einen Pferdeanhänger ziehen konnten“, bekennt sie. Und einen technischen Beruf hatte sie nach der Schule auch nicht auf ihrem Radar. „Ich mochte mit Sprache umgehen, lese wahnsinnig gerne und habe Freude an guten Formulierungen. Da war es für mich erst einmal naheliegend, Lehrerin an einer Sprachheilschule zu werden“, erzählt sie. Den medizinischen Teil in ihrer Ausbildung zur Logopädin habe sie anfangs noch ganz spannend gefunden. „Danach wurde es weniger anspruchsvoll. Nach anderthalb Jahren hatte es mir dann gereicht.“ Ein Elektrotechnik-Studium entsprach danach dann deutlich mehr ihren hoch gesteckten Erwartungen.

Schon im Studium stieß Maria zur BFFT, die mittlerweile in EDAG Electronics aufgegangen ist. „Meine Aufgaben waren immer sehr unterschiedlich, da gab es viel Abwechslung.“ So hat sie sich als Werksstudentin mit Hochvolt-Batterien beschäftigt und ihre Abschlussarbeit in der Abteilung Entwicklung IT, Konzepte & Tooling (EKT) über Mikrocontroller – genau genommen einen „FPGA“ - geschrieben. Bei ihren verschiedenen Stationen in der Hardware- und Softwareentwicklung sei ihr klar geworden, dass ihr das Organisatorische am meisten Spaß mache. 

Begeistern für das, was einen selbst begeistert

Seit 2013 ist Maria festangestellte Entwicklungsingenieurin und fasziniert sich, die Kolleginnen und Kollegen sowie Kunden für die verschiedenen Prototypen aus der Vorserienentwicklung von Instrumenten. „Mich begeistert, Produkte und Innovationen schon zu erleben, bevor sie am Markt sind.“ Wenn es beispielsweise darum gehe, für eine Messe ein Concept Car mitzugestalten und aufzubauen, wäre das für das ganze Team ein echtes Highlight. „Da schaut keiner auf die Uhr, wenn es darum geht, das Auto funktionsfähig auszustatten und alle technologischen Features präsentabel zu machen“, sagt sie. Später auf der Messe das von Besuchenden umringte Concept Car zu sehen und zu wissen, dass man selbst Teil des Projekts war, erfülle sie jedes Mal mit Freude und Stolz. 

Wenn Maria etwas macht, dann richtig. Vermutlich hätte sie ihren Weg auch als Forscherin gehen können. Das zeigt sich in ihrer zweiten großen Leidenschaft neben dem Voltigieren: der „Living History“. Dabei geht es den Hobby-Historikern und -Historikerinnen darum, den Alltag der Spätantike und des Mittelalters zu erforschen und ein Stück weit wieder lebendig zu machen. Um beispielsweise originalgetreue Repliken von Glasschmuck herzustellen, wälzt Maria mit großer Hingabe tagelang Bücher und Ausstellungskataloge von Museen. Ein Stück lebendig gewordene Vergangenheit dann in der Hand zu halten, hätte eine ganz eigene Magie. „Experimentelle Archäologie und Engineering für die Mobilität der Zukunft sind über die Neugier an Strukturen und inneren Zusammenhängen interessant miteinander verknüpft“, befindet Maria.

Herkunft und Zukunft miteinander verbinden

Die Verbindung von Herkunft und Zukunft hat für die Entwicklungsingenieurin zuletzt eine zusätzliche Bedeutung bekommen: Sie heißt Lea und ist jetzt zwei Jahre alt. Mit ihrem Mann teilt sich Maria die Erziehungs- und Betreuungsaufgaben. „Zum Glück konnten wir im Corona-Lockdown beide sehr flexibel arbeiten, so sind wir als Familie bislang gut durch die Krise gekommen.“ 

Mit Blick auf ihre Tochter rückt für Maria das Thema Nachhaltigkeit noch deutlicher als ohnehin schon in den Mittelpunkt ihres Interesses. „Wir müssen die Mobilität von morgen und übermorgen ressourcenschonender, sicherer und sauberer machen. Das sind wir kommenden Generationen schuldig.“ Da komme es umso mehr darauf an, Entwicklungen in ihrer Ganzheitlichkeit und in ihren Wirkungen zu verstehen und aktiv mitzugestalten. Mit weniger gäbe sich Maria auch ohnehin nicht zufrieden. 


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