3D-Bildhauer für alle Fälle

„Autos und Motorräder sind meine große Leidenschaft“, sagt Chris. „Ich bin Schrauber mit Begeisterung“, bekennt er. Deswegen verbringt er gerne einige Zeit mit seinen Kumpels in der eigenen Werkstatt. Ausgestattet mit allem was das Schrauberherz begehrt, sind sie gerade dabei, einen ausgemusterten PS-starken V8 Biturbo Motor wieder aufzubereiten. „Ich habe schon die ein oder andere Erfahrungen mit „learning by doing“ gemacht – aber ‚DAS’ ist selbst für mich eine Herausforderung, eine bei der ich gerne das Know-How von erfahrenen Mechanikern heranziehe“, bekennt er.

Chris ist wissbegierig, er geht den Dingen gerne auf den Grund. „Ich möchte wissen, wie es läuft, scheue es auch nicht, anzupacken und versuche immer das Beste zu erreichen, auch wenn’s mal schwierig ist“.

Aufgeben? – auf keinen Fall

Chris ist in Ingolstadt zu Hause. Mit 16 hatte er sein erstes Motorrad und gleich die passende Werkzeugkiste dazu. Eine Ausbildung zum Zweiradmechaniker nach der Mittleren Reife wäre naheliegend gewesen. Nach einem Praktikum entschied er sich jedoch dagegen. „Das Hobby sollte Hobby bleiben und beruflich war ich viel mehr an der kreativen Welt interessiert“, erklärt Chris.

Nachdem einer seiner Freunde ihm das Jobprofil eines Mediengestalters schmackhaft gemacht hatte, dauerte es nicht lange, bis er die Zusage zur Ausbildung bekam. Allerdings wurde ihm im ersten Ausbildungsbetrieb eine unüberwindbare Hürde in den Weg gelegt: Der Betrieb ging in die Insolvenz. Sein weiterer Berufsweg stand auf dem Prüfstand. Aufgeben kam für Chris aber nicht in Frage.

Im Gegenteil. Er war jetzt erst richtig motiviert. „Ich hatte hineingeschnuppert, welche Möglichkeiten sich im kreativen Bereich auftun und wollte unbedingt mein technisches Interesse mit dem kreativen CGI Bereich (Computer Generated Imagery) verbinden.“

Chris schrieb sich in München an einer privaten Hochschule für das Studium in der digitalen Filmproduktion ein, das er erfolgreich als Bachelor of Arts abschloss. „Mich interessierte alles. Von den Grundlagen einer Medienproduktion bis hin zum Spiel mit Kamera, Licht und Ton“, beschreibt er seine Motivation. „Die Begeisterung hat mich seither nicht mehr losgelassen.“

Den Unterhalt während des Studiums selbst zu verdienen, war für ihn selbstverständlich. Chris jobbte nebenher als Modeberater sowie als Barkeeper in Bars und Clubs in Ingolstadt und Umgebung. Rückblickend stuft er seine Zeit als Barkeeper als ein Stück „Schule des Lebens“ ein. „Auf die Erfahrungen, die ich damals sammeln konnte, greife ich noch heute zurück, wenn es um die Zusammenarbeit im Team ankommt. Menschen mit unterschiedlichsten Charakteren begeistern, ihnen einfach nur mal zuhören oder vermittelnd zur Seite zu stehen. Das hilft mir in meiner heutigen Führungsposition.“

Im Spiel mit Kamera, Licht und Ton

Herausforderung gesucht - und angenommen

Nach seinem Studium war Chris auf der Suche nach einer Herausforderung, bei der er seine Fähigkeiten und Ideen unter Beweis stellen konnte, seine Leistungen für das Unternehmen wichtig sind und einen Eindruck hinterlassen. „Ich war total begeistert davon, was Feynsinn (eine Marke der EDAG) im Bereich Visualisierung macht und welche Möglichkeiten das Unternehmen bietet – für mich die perfekte Kombination, um meine beiden Leidenschaften – Fahrzeuge und die 3D-Welt – zu bündeln.“ 2012 stieg er daher hoch motiviert als 3D-Simulationsentwickler bei EDAG in Ingolstadt ein. „Meine Werkstatterfahrung und gutes technisches Vorstellungsvermögen haben mir sehr geholfen, mich in die Visualisierung anspruchsvoller Kundenprojekte hineinzudenken.“

PEP mit 3D-Tools

„Heute können wir bei Feynsinn und der EDAG Production Solutions den gesamten Produktentstehungsprozess begleiten, mit Software, die wir speziell auf unsere Anforderungen anpassen und gestalten“, erklärt er. „So beschäftigen wir uns zum Beispiel mit der digitalen Fabrik, ermöglichen virtuelle Begehungen künftiger Produktionsstätten und erstellen auf Basis von CAD-Daten Fahrzeugkonfiguratoren, mit denen Endkunden renommierter Automobilhersteller online ihre Fahrzeuge in allen möglichen Ausstattungsvarianten selbst zusammenstellen und mit der neuesten VR-Technik sogar interaktiv erleben können.“

Chris ist mittlerweile seit mehreren Jahren Projektleiter der Visualisierung und unterstützt zudem das Marketing und den Vertrieb. In seinen Projekten arbeiten kreative 3D-Artists und Programmierende Hand in Hand mit mit Technikerinnen und Technikern sowie mit Ingenieurinnen und Ingenieure. Das ist ihm wichtig. „Wir leben flache Hierarchien und können so agil und innovativ wie ein Start-up arbeiten. Zugleich haben wir mit EDAG, unserem Mutterkonzern, einen starken Rückhalt, der uns Sicherheit bietet.“

Feynsinn habe es geschafft, die Elemente Flexibilität und Kreativität in der Arbeit zu erhalten und ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder seine Ideen einbringen könne. „Es macht sehr viel Spaß, mit all den talentierten und begeisterten Kolleginnen und Kollegen hier zusammenzuarbeiten und zu erleben, dass wir für unsere Kunden einen echten positiven Mehrwert schaffen“, stellt Chris fest.

„Es gibt es eine Vielzahl von genialen Projekten, bei denen ich ein Teil des großen Ganzen war – egal ob als Artist oder als Projektleiter. Der VR-Paintshop mit dem Gaming-Controller in der Lackierpistole gehört dabei zu meinen absoluten Favoriten.“ Sein Team habe für die Lackiererausbildung eine Lackierpistole als Gaming Controller umgebaut. Dies eröffne den Azubis ganz neue, bislang ungeahnte Möglichkeiten. In Verbindung mit einer VR-Brille werde der Anwender in eine 360-Grad-Lackierkabine versetzt, in der er Karosserie- und andere Bauteile fachgerecht lackieren könne – mit einem haptischen Feedback, vermittelt durch die Lackierpistole. „Der Lackiershop transportiert einen absolut realistischen Lackierprozess inklusive Qualitätsfeedback und ist doch ‚nur’ virtuell“, erklärt Chris. BMW setze den VR-Shop bereits erfolgreich in seinem Werk in Mexiko ein.

So sehr sich Chris mit seinen Teams für Gaming, Simulationen, Augmented und Virtual Reality begeistert, beim Motorrad- und Autofahren bleibt er doch dem ganz und gar realen Erlebnis treu und lässt auf der Rennstrecke die digitale Welt lieber hinter sich – im Büro.

 

Mehr zum VR-Paintshop

Der Gaming-Controller in der Lackierpistole


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